Ein Ohrenschmaus zum Jubiläum
Der Ambulante Hospizdienst Rees e.V. feierte in diesem Jahr sein 30. „Dienstjubiläum“ und lud aus diesem Anlass am 3. Oktober zu einem Benefizkonzert ins Reeser Bürgerhaus ein. Es sollte ein ganz besonderer Abend werden, denn vor vollbesetztem Publikum traten 5 Reeser Chöre mit zusammen knapp 200 Sängerinnen und Sängern auf.
Die Veranstaltung wurde von Tim Terhorst eröffnet, der als Moderator die Gäste durch den Abend führte und sich auch nicht von den anfänglichen Mikrofonproblemen die gute Laune nehmen ließ, sondern souverän und mit lockeren Sprüchen jeden Bühnenauftritt ankündigte. Allerdings entglitt ihm im Laufe des Konzerts, nach etlichen Zugabe-Rufen des Publikums, mehrfach die Kontrolle über den streng gefassten Zeitplan, weil Chöre, vom anhaltenden Applaus angespornt, noch eine Zugabe ihres Könnens zum Besten gaben. Das Publikum dankte ihm diese Form des Kontrollverlustes natürlich mit noch mehr Applaus!
Bevor der musikalische Teil des Abends begann, begrüßte Gerda Doppstadt, die Vorsitzende des Hospizvereins, die anwesenden Gäste mit einer kurzen Zusammenfassung zur Entwicklung der Hospizarbeit in Rees und seinen Ortschaften in den letzten 30 Jahren. In ihrer Ansprache bat sie die Menschen im Publikum, zukünftig als Multiplikatoren zu fungieren, damit auch Andere von den Hilfsangeboten durch den Hospizdienst erfahren. Abschließend bedankte sich die Vorsitzende beim Bürgermeister für die Unterstützung, die der Verein zur Durchführung des Konzerts von Seiten der Stadtverwaltung erhalten habe.
Bürgermeister Hense gratulierte in seinem anschließenden Grußwort dem Ambulanten Hospizdienst Rees zum Jubiläum und hob im Besonderen die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen hervor, die diesen Dienst im Laufe von drei Jahrzehnten nun schon verrichten. Dabei erzählte er auch von seinen persönlichen Erfahrungen während der Begleitung von Familienangehörigen, wie sehr nämlich dies die Beteiligten einerseits belasten und gleichzeitig immer auch bereichern kann. Und eben diese Bereicherung sei es, die die Zeit des Abschieds neben aller Schwere so wertvoll mache.
Kaum waren die Grußworte gesprochen, standen schon die kleinen „Happy Singers“ auf der Bühne und begannen das Konzert mit dem wunderbaren „Murmelentenmausefüßler“-Lied. Nach einem weiteren Stück von Udo Lindenberg und heftigem Applaus gaben sie ab an den Chor „Reesonanz“, der unter anderem mit „So soll es bleiben“ oder „Memories“ von Maroon5 die ersten Mitsing-Momente aufkommen ließ. Diese brachen sich dann spätestens beim „Buena-Ressa-Chor“ bahn und das Publikum ging mit dem Zugabe-Ohrwurm „Hit the road, Jack“ in die Pause. Nach der Pause wurde es immer enger auf der Bühne, zunächst bei „Best Age“, die ihren Auftritt mit einem Medley von Musical Melodien krönten. Der Kirchenchor Rees-Millingen schließlich beeindruckte das Publikum mit Stücken von John Ruther und Ola Gjeilo, die zwar weniger bekannt, dafür aber mit großer Harmonie der Stimmen vorgetragen wurden.
Bevor es zum Abschluss des Konzertes mit einem gemeinsamen Auftritt aller Chöre kommen durfte, bedankte sich Tim Terhorst bei allen, die zu diesem wunderbaren Abend ihren Anteil hatten, bei den Chören, den Aktiven in der Organisation und natürlich dem großartigen Publikum. Dieses forderte er auf, es beim Herausgehen den bereitstehenden Huthaltern mit Spenden nicht zu schwer zu machen und gab deshalb eine Geldschein-Pflicht mit auf den Weg. Und mit dem wohl bekanntesten Benefiz-Song aller Zeiten, mit „We are the World“ und sämtlichen Chören und Musikern auf der Bühne endete schließlich ein langer und mitreißender Konzertabend.
Übrigens kamen bei der Hutsammlung 2712,17 € zusammen, die der Hospizverein zur Weiterbildung seiner Ehrenamtlichen verwenden will.